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Die Chronik von X47 und X17 - die Geschichte begann im Jahre 1987.[mehr...]

Der Ursprung: Büttner-Timer

1987 - Die Motivation

Matthias Büttner, engagierter Student der Betriebswirtschaftslehre in Saarbrücken sucht ein optimales Zeitplansystem. Zur Auswahl standen damals Ringbücher und Buchkalender. Ringbücher Kamen nicht in Frage, weil sie nicht komfortabel zu beschreiben sind. Blieben also Buchkalender. Der Start war ein schöner Buchkalender im Format A5 von Treuleben und Bischof – ein Werbegeschenk für den Vater, weitergegeben an den Sohn.

1987: Generation 1

Da Buchkalender den Nachteil haben, dass man im Januar schon den Dezember mit sich führen muss und dass man kaum Platz für Notizen hat, trennte Matthias Büttner den schönen Buchkalender längs zum Rücken auf und suchte eine Möglichkeit, die vier Teile flexibel zusammenzufügen. (Es war in der Tat genau so. Erst der Schnitt, dann die Überlegungen.) Er fand eine „interessante“ Lösung, bestehend aus Nägeln mit gebohrten Löchern und einem Verbindungselement aus Nylon. Die Einlagen brauchten dazu eine rohrförmige Aufnahme – in den ersten Modellen wurden Trinkhalme mit Tesafilm am Rücken der Hefte geklebt. Die erforderliche Hülle aus Leder basierte auf einen Plastikschild „Baustellen verboten – Eltern haften für Ihre Kinder“. Es funktionierte! Das „Book-by-Book“-System war geboren.

1988: Generation 2

Die zweite Generation war schlanker und enthielt Federelemente – Federstege, die man zur Befestigung von Uhrenarmbändern verwendet. Die Federstege wurden mit einem Zwei-Komponenten-Kleber an einem Stahlröhrchen befestigt. Matthias Büttner war damals 24 Jahre alt.

1990: Generation 3

Die dritte Generation war kleiner: Format A6. Das erste Book-by-Book-System im Format A6 wurde entwickelt. Wieder mit Hilfe von Federstegen – die Röhrchen wurden mit Hilfe von UHU an dem Heft befestigt. Diese Generation überstand das Studium und wurde bis 2001 genutzt – ein langer Funktionstest.

2001: Es geht los

Matthias Büttner arbeitete nach seinem Studium als Unternehmensberater – zunächst angestellt bei der IDS Prof Scheer GmbH, dann als selbständiger Berater mit 7 Angestellten. Im Jahre 2001 wurde die Idee „Büttner-Timer“ wieder aufgegriffen. Die Zeit war reif, wenn auch das Umfeld feindlich war: Deutschland befand sich in der „.COM“ Krise, die Stimmung in der Wirtschaft war schlecht. Es war die Zeit des Anschlages auf das World Trade Center in New York.

Die Arbeit an der Produktionsentwicklung begann. Es mussten Designs erarbeitet und Lieferanten gefunden werden. Insbesondere die Suche nach einem Produzenten für die Federschiene war eine Mission, die das Konzept fast zum Scheitern gebracht hätte. Die (Er-)Lösung kam aus der Schweiz. Die pfiffige Firma Capsa, Hersteller für die Uhrenindustrie (Lieferant aller namhaften Firmen) lieferte eine Federschiene, das Projekt war gerettet.

2001: Patentanmeldung: X47

Am 15.05. wird das Patent Nr. 1283783 »Blatthaltesystem« beim Münchener Patentamt eingereicht.

Die X47-Geschichte mit Filofax

Eine Idee zu haben ist das eine, eine Idee umzusetzen ist das andere. Das erste Ziel war es, die Idee an jemanden zu verkaufen, der die Produktionsmöglichkeiten und den Marktzutritt hat. In Frage kamen damals Filofax, Succes, Time/System und natürlich auch Herlitz, Baier und Schneider (Brunnen). Herr J. – schon damals Geschäftsführer von Filofax Deutschland – ließ sich ein Angebot machen, lud Matthias Büttner nach Schwalbach (Frankfurt) ein und ließ sich das Konzept inklusive Kalkulation genauestens erklären. Im August kam dann die Absage per Mail: „Hallo Herr Büttner, ich habe heute leider keine guten Nachrichten für Sie! Im allgemeinen Konsens, besonders wegen der hohen Kosten, konnten wir uns nicht zu einer positiven Entscheidung durchringen. Das heißt im Klartext, eine Lizenzübernahme bzw. ein Angebot, Ihr Patent zu kaufen, wird es nicht geben. Dies schließt nicht aus, dass wir das eine oder andere Modell mit der von Ihnen angebotenen Technik produzieren werden und dann Komponenten anfragen. Für heute können wir aber leider nicht mehr sagen - wir bleiben selbstverständlich in Kontakt.“

2002: X47-Gespräch mit Frau B., Inhaberin mehrere exklusiver Fachgeschäfte Deutschland, so auch in Hamburg

Matthias Büttner erinnert sich: "Im Sommer 2002 war ich auf der Suche nach einem Vertriebspartner. Von einem Fachhändler bekam ich den Tipp, mich mit Frau B. in Hamburg zu treffen. Sie könne für mich vielleicht den Vertrieb machen. Was für ein Irrglaube. Frau B. lies mich über eine Stunde warten - in einem Flur auf einem Stuhl. Keine Entschuldigung, als Sie dann eintraf. Ich hatte 5 Minuten Zeit, meine Idee vorzustellen und dann durfte ich wieder gehen. Ihre Worte: "Entwickeln Sie das Produkt mal weiter. So ist das nichts." Das wars. Ich schwor mir dann, niemals an Frau Bethge auch nur einen Timer zu verkaufen. Die Chance ergab sich 2008 auf der Paperworld - und erneut 2009. Ihre Mitarbeiterin bemühte sich um einen Kontakt zu mir - aber ... ich wollte nicht - kleine Eitelkeiten müssen sein."

2003: X47 -Das Format A7 kommt hinzu

Die Idee für das Format A7 entstand im Dezember 2003 auf einer Fahrt nach Barcelona. Den Anstoß gab Tina Sieg, die Frau von Matthias Büttner, auf einem Wochenendtripp nach Barcelona. »Können wir nicht einfach ein DIN A7 Heftchen machen lassen, das wir dann mit Deiner Federschiene in das Portemonnaie einklinken können? Dann haben wir doch eine perfekte Lösung: Keine Suche mehr nach einem Stück Papier – alles hat seine Ordnung!« Das war die Geburtsstunde des DUO-Formates, benannt nach den beiden Funktionen, die hier kombiniert werden: dem Portemonnaie und dem Timer.

2004: X47 Trio A7 und Trio A6

Ein Jahr später wurde der DUO4 weiterentwickelt - ebenfalls von Tina Sieg. Wenn man den DUO4 um ein Handy-Fach ergänzt, dann hat man alle drei Funktionen beieinander: Geld, Zeit und Telefon. So entstand der TRIO zunächst im Format A7, dann im Format A6."

2008: X47 Das Format A5 entsteht.

2008 war ein neues Format überfällig: A5. Für den professionellen Einsatz im Büro ist dieses Format sehr beliebt. Zunächst wurde der Timer A5 entwickelt, dann ein Jahr später die schlankere Version: Die Slimline A5.

2008: Samsonite interessiert sich für X47

Auf der Paperworld (Messe in Frankfurt> kamen die Lizenznehmer der Firma Samsonite für Deutschland, Österreich und der Schweiz, auf Matthias Büttner zu. Das Anliegen: Adaption der Produktlinie X47 auf Samsonite. Der Plan: Alle Produkte von X47 - im Original-Schnitt - in Fernost fertigen zu lassen, mit Samsonite zu labeln und zu einem attraktiven Preis über die Vertriebskanäle zu vertreiben. Das war für den Geschäftsführer von X47 verlockend - bestand doch die Möglichkeit, dass das Book-by-Book-System via Samsonite in die Welt getragen werden könnte.

Nach langen Überlegungen und längeren Verhandlungen entstand dann für Samsonite eine eigene Produktlinie, die sich von der X47-Reihe unterschied: Die Federschienen lagen außen, waren also sichtbar und gaben dem System eine sportliche Note.

Hier zeigte sich, dass sowohl die Fertigung der Lederhüllen für die Produktioner in Fernost nicht so einfach war als auch das der Vertrieb trotz der Marke Samsonite nicht von alleine läuft. Am Ende (2011) wurde die Linie "S47" Samsonite wieder aufgegeben. Mit X47-Steel feiert die Idee "Federschiene aussen" ein Comeback.

X47-Steel - eine X47 Variante

Mit X47 Steel kommt eine X47-Variante auf den Markt, die zwischen X17 und X47 "Traditionell" liegt. Der Schnitt ist minimalisiert, die Produktion findet in Saarbrücken statt und besticht durch Einfachheit. Die Federschiene ist von außen sichtbar.

Die Geschichte von X17 und den Followern

Patentanmeldung am 18.10.2006

"Das Book-by-Book-System ist genial, Herr Büttner, aber geht es nicht noch etwas günstiger?" Das war das Thema 2006. Einen X47 günstiger anzubieten war kaum möglich, weil die Federschiene und die Technik mit den Röhrchen am Heft einfach seinen Preis hat. Eine neue Idee musste her: Wie kann man einzelne Hefte in einer Hülle halten, ohne eine Federschiene einzusetzen? Es entstanden über 20 verschiedene Varianten, die dann in der Patentschrift vom 18.10. angemeldet wurden.

Die beste Lösung, so schien es Matthias Büttner, war die Bindung der Hefte mit einem längs zum Rücken laufenden Gummiband. Der Clou ist ein Halbloch an den Enden der Hefte, die das Heft sauber und sicher in der Hülle halten.

2006 - Die ersten Fachhändler kaufen X17

Dank der guten Kontakte zum Fachhandel und des attraktiveren Preise konnte X17 schon 2006 auf den Markt gebracht werden. Es wurde eigens eine GmbH für die Marke gegründet. Die Produktionsart, die Zielgruppen und das Image der Produkte sollte deutlich von X47 abgegrenzt werden. Das ist auch heute noch so. Deswegen gibt es auch zwei unterschiedliche Websites und zwei Shops. Die Mitarbeiter von X17 und X47 arbeiten aber in einem großen Team zusammen. Auch die Räume, die EDV und alle weiteren Ressourcen werden brüderlich geteilt.

2007 Roter Faden betritt den Markt

Ein weiteres Book-by-Book-System betritt den Markt: ROTERFADEN. Es wurde im Rahmen eines Design-Diploms 2006 geboren. Interessanterweise ist die Firma auch in Saarbrücken ansässig - keine 500 Meter Luftlinie von X17 und X47 entfernt.

Die Idee des Book-by-Book-Systems scheint in der Luft gelegen zu haben. Die Inhaberin löst das Problem, indem Sie federgelagerte Klemmen in die Hülle einnäht. Auch sie produziert die Produkte in Saarbrücken. Mit viel Liebe, Engagement und Beharrlichkeit. Im Juli 2007 wurde das Gewerbe angemeldet. Der Shop ging im November 2007 online.

2007 Ein Italiener betritt den Markt

Schon im Jahre 2003 trat ein Italiener Seniore Mangiacavallo von der Firma Greenwitch auf X47 zu und fragte nach einer Lizenz. Auch er war vom Book-by-Book-System begeistert. Es kam aber zu keiner Kooperation.

2007 stellte diese Firma ein eigenes Book-by-Book-System vor. C-Over. Es basiert auf einem festen Rücken, indem drei Gummis gespannt werden konnten. Diese Variante war auch in der Patentanmeldung von X17 enthalten. Der Nachteil gegenüber der X17-lösung: Der Rücken war zu steif, sodass die Hefte nicht aufgeschlagen liegen blieben. Nach anfänglichen Erfolgen in Italien und Griechenland würde die Produktion eingestellt.

2009: Die Amerikaner treten auf den Plan

Im Januar 2009 traten die Amerikaner in der Book-by-Book-Leben: Daytimer.com und MeatWestVaco. Beide interessierten sich für X17, am Ende war es MeatWestVaco, die die Nase vorn hatten und eine Lizenz von X17 erwarben. Die Produktion fand (leider) in China statt, die Qualität war dementsprechend nicht so gut - am Ende leider nicht ausreichend für den kommerziellen Erfolg. Die Patentrechte wurden 2012 zurückgegeben. Interessanterweise sind die ehemaligen Kontrahenten Daytimer und MeatWestVaco mittlerweile fusioniert. So kann es gehen.

2012: Whitebook in der Schweiz

Ein Book-by-Book-System aus der Schweiz taucht auf: Whitebook. Es ist ganz klar eine vereinfachte "Interpretation von X17". Der Macher ist Peter Zeller, das Konzept basiert auf die Einbindung von Menschen mit Handicap.

Die X17-Geschichte mit Herlitz

Wieder einmal beginnt eine Geschichte auf der Paperworld in Frankfurt, der weltgrößten Messe für Papeterieprodukte. Diese Geschichte endet mit einer neuen Book-by-Book-Marke, diesmal von Herlitz: My Book flex. Hier die Fakten:

Januar 2012: Eine hübsche, junge Mitarbeiterin von Herlitz besucht den Stand von X17, ist begeistert und nimmt X17 Muster mit.

Februar 2012: Kontaktaufnahme per Email mit einem Marketing Manager PBS von Herlitz.

März 2012: Einladung nach Berlin. Sitzung mit Matthias Büttner (X17), drei Managern und einem Marketingchef. 22.3.2013 Borsigturm

März 2012: Ein Produktmanager bedankt sich per Email an Matthias Büttner für seinen Besuch und startet das Projekt „Papierprodukte nach dem X17-System“.

April: Herlitz fordert Muster für den Markttest an. (E-Mail einer Produktmanagerin)

Mai 21012: Testphase, Markttest bei Herlitz

Oktober 2012: Der Marketingmanager von Herlitz bietet per Email eine geringfügige Lizenzgebühr an.

November 2012: Der Marketingmanager schreibt offen: „Unsere Anwälte haben das Patent geprüft. Allerdings sehen sie einige Möglichkeiten, wie man den Schutz umgehen kann. Das wiederum prüfen wir nun, ob derselbe Zweck erreicht werden kann und ob es ähnlich einfach benutzbar ist.“

Dezember 2012: Telefonische Absage vom Marketingmanager

November 2013: Ankündigung in der PBS aktuell, einer großen Branchenzeitschrift

Book-by-Book ist im Big Business angekommen.

Das Book-by-Book-System ist im Big Business angekommen: Sogar ein Großunternehmen, wie Herlitz ist so begeistert von dem System, dass es dieses "interpretiert" und in eine eigene Produktreihe investiert. Die Herlitz Macher sind von dem Konzept X17 ("X17 - Mein Buch für alles.")sogar so begeistert, dass Sie sogar den Slogan von X17 interpretieren. "Eins für alle, alles in einem."

Ein Dankeschön für die Inspiration, die Muster und das bereitwillig gegebene Knowhow ist bislang bei X17 nicht angekommen. Ob Herlitz sich bei einem Patentstreit mit Matthias Büttner durchsetzen können, ist noch offen.

Über Herlitz: Verluste über Jahre

Herlitz steht gewaltig unter Druck. “Das Berliner Traditionsunternehmen durchlief vor rund zehn Jahren erfolgreich ein Insolvenzverfahren, wurde dann von dem Investor Advent und danach von Pelikan übernommen. Derzeit hält Pelikan mehr als 70 Prozent an Herlitz. Das Berliner Unternehmen machte 2011 unter dem Strich ein Minus von 10,7 Millionen Euro. „Wenn wir uns die letzten Jahre angucken“, sagte Hooi Keat Loo, der seine Rede auf Englisch hielt, „ist klar, dass Herlitz alleine nicht aus dem Tal kommt."

Hier ein Bericht des Tagesspiegels über Herlitz.

Hier ein zweiter Bericht des Tagesspiegels über Herlitz. Es geht um die Strategie und die Zukunftsaussichten. Mit Aussagen eines Marketingchefs. Sehr interessant.